Wir fahren mit dem Zug von Kandy ins
Teehochland nach Nanu Oya. Fast fünf Stunden zuckelt und schnauft
die kleine Eisenbahn durch den Dschungel, entlang von Reisfeldern und später Teeanbaugebieten in immer
höhere Regionen.
Auch so kann eine Klimanlage aussehen: (Vielleicht sollte die Bundesbahn sie als Vorbild nehmen.)
Das Abteil ist rappelvoll mit Einheimischen und Touristen.
Wir haben zum Glück einen Fensterplatz ergattert. Nicht nur der
Blick aus dem Fenster ist interessant, auch im Zug gibt es viel zu
beobachten. Einige Reisende schlafen, andere unterhalten sich
angeregt, eine Mutter stillt ihr Kind, ein Opa spielt mit seinem Enkel,
junge Mädchen kichern, chinesische Touristen versuchen, sich mit
Einheimischen zu verständigen.
Alle paar Minuten kommen fliegende
Händler vorbei, um mit knarzender Stimme etwas anzubieten: Gebäck,
Getränke, Süßes, Joghurt, Früchte, … . Viele machen davon
Gebrauch. Einige Händler packen ihre Waren in Tüten, die sie aus
alten Schulheften ihrer Kinder zusammengeklebt haben.
Der Zug hält
an unzähligen kleinen Bahnhöfen, wo der Vorsteher in
Kolonialuniform (?) streng über das Gewusel wacht.
Zugfahren –
eine wunderbare Art, Land und Leute hautnah zu erleben.
In Nanu Oya erwartet uns Priyantha und
bringt uns nach Nuwara Eliya, einer Stadt, die die Engländer wegen
des kühlen Klimas gerne als Erholungsort nutzten.
Kolonialarchitektur mit Pferderennbahn und Golfplatz zeugen noch
heute davon.
Auf dem Markt von Nuwara Eliya. Die Üppigkeit und Vielfalt der Früchte erstaunt uns jedes Mal wieder.
In einem Café gibt es endlich mal
guten Kaffee. Herrlich!
Anschließend besichtigen wir die
Pedro-Teefabrik, wo der Tee noch wie vor 80 Jahren verarbeitet wird.
Leider ist Fotografieren verboten. Man befürchtet wohl
Industriespionage. Ich denke, bei den uralten Maschinen ist die Angst
ein wenig übertrieben.
Auch so kann man Feuer bekämpfen:
In der Nähe der Teefabrik sehen wir zwei Frauen, die Tee pflücken. Diese schwere Arbeit wird traditionell von Tamilinnen verichtet, die nicht besonders groß sind. Sie pflücken nur ganz bestimmte, junge Triebe. Mit Hilfe von Priyantha frage ich, ob ich ein paar Fotos machen darf. "Kein Problem", antworten die Frauen freundlich und lachen. Ich gebe ihnen später ein Trinkgeld.
Wir fahren weiter nach Bandarawela, auch wenn zwischendurch mal Hindernisse auftauchen.
Dort verbringen wir die Nacht im Orient-Hotel. Wie schön, es hat einen kleinen Biergarten. Wie jedes Mal beenden wir den offiziellen Tag mit einem Getränk zusammen mit unserem Reiseführer.
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