Für eine Reportage in
der „Landpartie“ bin ich heute noch einmal mit dem Autor
Sebastian Hamel nach Bourtange gefahren. Sebastian hat eine Führung
organisiert. Die sympathische Andrea de Leeuw erzählt uns die
Geschichte der Anlage und dazu viele interessante Details. (Zur
Geschichte steht einiges in meinem Blog vom 15.11.2016.)
Da steht z.
B. auf dem zentralen Marktplatz ein hölzernes „Folterpferd“, auf
dessen scharfkantige Sitzfläche Verurteilte mit Gewichten an den
Füßen ausharren mussten und dies manchmal nicht überlebten.
Oder
die mächtigen Kanonen, die nach Süden ausgerichtet sind und ihre
Eisenkugeln bis zu drei Kilometer weit katapultieren konnten.
Am
südlichen Eingangstor befinden sich über dem Wassergraben drei
alten Toiletten, „Donnerbalken“ ähnlich. Unter ihnen fanden
Archäologen reichhaltige Funde wie z. B. Tabakdosen. Wahrscheinlich
ist den Soldaten beim Aufsuchen des Örtchens des Öfteren etwas aus
der Tasche gefallen.
Im neuen Mitmachmuseum „Terra Mora“ können
Besucher auf anschauliche Art etwas über die Geschichte der Festung
und die umgebende Natur erfahren.
Eine besondere Kostbarkeit ist die
kleine Synagoge mit dem angeschlossenen jüdischen Museum. Das Gebetshaus hat die jüdische Gemeinde Bourtange 1842 eingeweiht. Fast alle
Juden haben die Nazis im Zweiten Weltkrieg deportiert und
ermordet. Nur vier Personen haben überlebt, und eine Person ist aus
Auschwitz-Birkenau zurückgekehrt. 1974 wurde die Synagoge
restauriert und als Museum eingerichtet. Seit 1989 ist sie so gestaltet, dass sie wieder als Gebetshaus dienen kann.
Die Latrinen am südlichen Eingangstor in dem rotbraunen Häuschen:
Das hözerne Folterpferd:
Das Mitmachmuseum "Terra Mora":
Die Synagoge:
Andrea de Leeuw (links) hat Interessantes über die Festung erzählt:
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