Kreml heißt erst einmal nur Wehranlage, Burg. Davon gibt es
viele in Russland. Der Moskauer Kreml ist natürlich der mit Abstand
wichtigste, denn er ist der Amtssitz des russischen Präsidenten, und
bis in die Neuzeit residierte hier ebenfalls das geistliche
Oberhaupt, der Patriarch. Heute ist der Kreml frei zugänglich und
eine Art Freilichtmuseum und touristische Attraktion. Innerhalb der
dreieckigen Begrenzungsmauern gibt es zahlreiche Kathedralen, Paläste
und Verwaltungsgebäude. Wir besuchen die
Maria-Verkündigungs-Kathedrale mit ihrer weißen Fassade und den
goldenen Zwiebeltürmen. Im Inneren sind zahlreiche Ikonen, Wand- und
Gewölbefresken zu bewundern. Leider gibt es keine Bilder, denn
Fotografieren ist dort verboten. Übrigens hält sich Präsident
Putin selten im Kreml auf. Er arbeitet lieber auf seinem
beschaulichen Landsitz Novo Ogarjowo, 24 Kilometer entfernt.
Wer in Moskau schnell und billig von A nach B gelangen will,
fährt am besten mit der Metro. Sie gilt mit ihrer anspruchsvollen
Architektur als die schönste Untergrundbahn der Welt. Auf langen
Rolltreppen geht es tief in die Unterwelt Moskaus. Keine Station
gleicht der anderen. Manche sind wie Museen mit wahren Kunstwerken
wie Statuen, Kacheln oder Reliefs. Es ist zwar überall voll, aber
die Menschen bleiben gelassen. Mir fällt auf, wie sauber die Metro
ist. Kein Blatt Papier, keine Zigarettenkippe liegt irgendwo herum.
Das gilt übrigens für die gesamte Stadt. Wir fahren ein paar
Stationen. Gar nicht so einfach, eine Reisegruppe zusammenzuhalten.
Zum Glück begleitet uns eine russische Reiseführerin, denn wer kann
schon die kyrillisch beschrifteten Stationen lesen?
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