Wir haben in der Nacht den
Ladoga-See, den größten See Europas, durchquert und machen am
Morgen in St. Petersburg fest. Die Stadt ist im 18. Jahrhundert vom
Zaren Peter dem Großen gegründet worden. Leibeigene,
Kriegsgefangene und Sträflinge legten Sümpfe trocken. Sie bauten
innerhalb kürzester Zeit die neue Hauptstadt Russlands mit
prachtvollen Häusern, Kirchen, Parkanlagen und Straßen. Vor den
Toren der Stadt entstanden prunkvolle Sommerresidenzen der Zaren und
Zarinnen. Wir besuchen am Morgen Puschkin (Zarskoje Selo
/ Zarendorf), eine Stadt 25 Kilometer südlich von St.
Petersburg. Dort schenkte Zar Peter der Erste seiner zweiten Frau
Katharina I. ein Landgut. Unter ihrer Tochter, der Zarin Elisabeth,
entstand ein herrlicher Palast inmitten eines großen Parks.
Nach Plänen des Architekten Rastelli ließ sie den Katharinenpalast
im Stile des russischen Barocks bauen.
Leider sind wir an dem Morgen nicht die einzigen. Eine lange Schlange vor dem Eingangstor lässt Ungutes ahnen. Und so kommt es auch: Noch schnell Fußbodenschoner über die Schuhe gestreift, und dann werden die Menschenmassen im Eiltempo durch die glanzvollen Räume geschleust. „Dawai, dawai“, scheuchen die streng blickenden Wachleute. Immer weitergehen, von hinten drängen bereits die Nächsten. Die Erklärungen der Reiseführerin sind kaum zu verstehen. So bleibt keine Muße, sich am Glanz der Katharinenpalastes zu erfreuen, auch nicht an der Replik des Bernsteinzimmers, in dem Fotografieren verboten ist. Das Original ging in den Wirren des 2. Weltkrieges verloren, wie überhaupt fast alles in mühevoller und jahrelanger Arbeit rekonstruiert wurde. Die Deutschen hatten den Palast im Krieg in Schutt und Asche gelegt.
Leider sind wir an dem Morgen nicht die einzigen. Eine lange Schlange vor dem Eingangstor lässt Ungutes ahnen. Und so kommt es auch: Noch schnell Fußbodenschoner über die Schuhe gestreift, und dann werden die Menschenmassen im Eiltempo durch die glanzvollen Räume geschleust. „Dawai, dawai“, scheuchen die streng blickenden Wachleute. Immer weitergehen, von hinten drängen bereits die Nächsten. Die Erklärungen der Reiseführerin sind kaum zu verstehen. So bleibt keine Muße, sich am Glanz der Katharinenpalastes zu erfreuen, auch nicht an der Replik des Bernsteinzimmers, in dem Fotografieren verboten ist. Das Original ging in den Wirren des 2. Weltkrieges verloren, wie überhaupt fast alles in mühevoller und jahrelanger Arbeit rekonstruiert wurde. Die Deutschen hatten den Palast im Krieg in Schutt und Asche gelegt.
Eine Blaskapelle unterhält die Wartenden in der Hoffnung auf ein paar Rubel. |
Am Nachmittag schließt sich eine
Stadtrundfahrt an. „St. Petersburg ist die schönste Stadt der
Welt“, schwärmt unsere patriotische Reiseführerin. Leider können
wir die Schönheit des „Venedigs des Nordens“ fast nur durch das
Busfenster bestaunen. Es bleibt wenig Zeit, einmal anzuhalten und die
Atmosphäre der Stadt zu erspüren. Weitere Bilder der Stadt stammen von
einer abendlichen Bootsfahrt auf den Kanälen.
Die schachtelartigen Puppen, die Matrjoschkas, verfolgen uns fast überall. |
Der Panzerkreuzer Aurora, Symbol der Oktoberrevolution, ist heute ein Museumsschiff. |
Das Bild ist um 22.30 Uhr aufgenommen. Zur Sonnenwende wird es in St. Petersburg, das schon recht weit nördlich liegt, kaum dunkel. Die Leute sprechen von den "weißen Nächten von St. Petersburg", auch wenn sie auf dem Bild eher blau erscheinen:
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