Oft beende ich hier in Marrakesch den
Tag auf dem „Balcon du Grand Café Glacier“ hoch oben über der
Jemaa El Fna; am besten noch, bevor die Sonne untergegangen ist. Am
Eingang löhne ich 20 Dirhams (2 Euro) für eine Fanta Lemon, und
wenn ich Glück habe oder nach kurzem Warten, erwische ich einen
Platz direkt am Balkon, von wo ich den Platz unter mir in aller Ruhe
beobachten kann. Ich bin nicht mitten drin im Gewusel. So ist es sehr
entspannend, mit etwas Abstand das Geschehen unten zu verfolgen.
Wenn
dann die Sonne leuchtend rot hinter dem Minarett der Moschee „Lau
Koutoubia“ verschwindet, ruft bald der Muezzin von seinem Minarett
zum Gebet. Bei zunehmender Dunkelheit sind im Schein der Öllampen
die Gnawa-Musiker, Geschichtenerzähler und Glücksritter nur noch
schemenhaft zu erkennen. Durch die Luft schweben blau-leuchtende
Flugobjekte, die Jungs in die Luft katapultieren in der Hoffnung,
dann einige mehr davon verkaufen zu können. Und die beleuchteten
Garküchen rechts erinnern an die Buden eines deutschen
Weihnachtsmarkts, jedenfalls von oben aus gesehen.
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