Inzwischen habe ich mich zu einem
richtigen Wanderer entwickelt. Es kommen am Ende des Tages zwar
einige Kilometer zusammen, aber ich kann auch in Rom vieles, was ich
sehen möchte, zu Fuß erreichen. Heute Morgen geht es los in
Trastevere, einem alten Arbeiterviertel mit engen Gassen. Hier hängt
die Wäsche noch hin und wieder über der Straße, aber die
Einheimischen werden mehr und mehr verdrängt vom gut verdienenden
Mittelstand. Es gibt schicke Läden, ein breites kulturelles Angebot,
und das enorme Gastronomieangebot zieht viele Touristen an.
Dann geht es entlang des Tibers mit
seinen schönen Brücken und der Tiberinsel Tiberina.
Danach dauert
es gar nicht mehr lange, und ich bin bei den touristischen Higlights
angelangt. Das Colloseum schaue ich mir dieses Mal auch von innen an.
Anschließend geht es weiter zu Piazza Venezia, die von einem
riesigen Marmorensemble beherrscht wird. Das Nationaldenkmal für
Viktor Emanuell II, dem ersten König nach Erlangung der
italienischen Einheit 1870, ist protzig und monumental. Soldaten, die
zur Wache stehen, müssen die fotografischen Angriffe der Touristen
wohl oder übel über sich ergehen lassen, und Polizisten wachen
darüber, dass sich keiner auf die Stufen setzt oder etwas isst.
Sobald jemand dagegen verstößt, erfolgen ein schriller Pfiff und
mahnende Worte des Carabinieri. Ja, es gibt eben wichtige Aufgaben im
Leben eines Gesetzeshüters.
Zu Fuß zu gehen hat auch den Vorteil, dass ich viele Motive entdecke, die sonst verborgen geblieben werden.
Welchen Papst hätten Sie denn gern? |
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