Was macht man in der Großstadt, wenn man dem Trubel einmal entkommen will. Der Besuch eines Friedhofs ist eine gute Idee. Statt Verkehrslärm herrscht friedliche Beschaulichkeit. Außerdem sind Friedhöfe oft Orte mit einer interessanten Historie. In Berlin haben wir an einem Tag gleich zwei Friedhöfe besucht: Am Vormittag der evangelischen Georgen-Parochial-Friedhof inmitten des Boxenhagener Kiezes ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Hier liegen keine prominente Personen, weil Friedrichshain ein Arbeiterviertel war mit Fabriken und Mietskasernen. Wer die gepflegte Akkuratesse eines Grafschafter Friedhofs gewohnt ist, würde vielleicht angesichts wuchernder Pflanzen ausrufen: „Welch ein Unordnung!“ Aber es hat auch etwas, wenn man der Natur mehr Raum gibt, sich zu entfalten.
Ähnlich sieht es auf dem Zentralfriedhof Lichtenfelde aus, den wir am Nachmittag besuchen. Der unter Denkmalschutz stehende Friedhof zählt zu den bekanntesten Begräbnisstätten Berlins und ist eher ein riesengroßer Park mit teilweise eingestreuten Gräbern. Als letzte Ruhestätte zahlreicher sozialdemokratischer, sozialistischer und kommunistischer Politiker und Aktivisten erhielt er bereits vor dem Ersten Weltkrieg den Beinamen Sozialistenfriedhof. Bekannt wurde er auch durch die "Gedenkstätte der Sozialisten", einer Ehrenstätte für Menschen, die sich um den Sozialismus verdient gemacht haben wie SPD-Gründer Wilhelm Liebknecht oder Rosa Luxemburg.
Das Grab von Käthe Kollwitz |
Wilhelm Liebknecht |
Zum Gedenken an Rosa Luxemburg |
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